Vom Inlandeis geformte Gebiete
Die letzte Eiszeit war in Finnland am stärksten vor 25 000 Jahren ausgeprägt – unglaubliche 2 – 3 Kilometer Eis lasteten auf der Erdkruste! Wie ein gigantischer Hobel trug die langsam dahinflieβende Eismasse riesige Mengen an Lockermaterial und Grundgestein ab, welche dann an anderer Stelle abgelagert wurden. Die heutigen Geländeformen des Geoparks Rokua sind weitgehend von der Eiszeit geformt. Unter dem Inlandeis wurde eine dichte Sandmoräne sedimentiert, aus der sich unter dem Einfluss des flieβenden Eises stromlinienförmige längliche Hügel, sogenannte Drumlins, bildeten. Die Längsachse der Drumlins, die auf dem Gebiet des Rokua Geoaparks sehr verbreitet sind, liegt in der Eisbewegungsrichtung des eiszeitlichen Inlandeises. In den Randgebieten des Gletschers bildeten sich Moränenwälle, die heute als Inseln inmitten der Gewässer erkennbar sind. Das flieβende Gletschereis riss ferner mehrere Hundert Tonnen schwere Felsblöcke aus dem Grundgestein und lagerte diese in Form riesiger Findlinge an verschiedenen Stellen des Rokua Geoparks ab.
Der glaziale Formenschatz – viel zu entdecken!
Stromlinienförmige Drumlins gibt es vor allem nördlich des Oulujärvi. Drumlins sind auf der Karte gut erkennbar, aber im Gelände sind die sanften Formen mitunter nur schwer auszumachen. Die am ehemaligen Gletscherrand sind als Inseln erkennbar, z.B. von der Brücke nach Manamansalo aus betrachtet. Vom Gletscher transportierte große Findlinge gibt es z.B. in Väätäjänniemi in Vaala sowie an der Straße Keisarintie im Rokua-Gebiet. In Väätäjänniemi befindet sich ein stattlicher Granitblock, dessen Gewicht sogar auf 500 Tonnen geschätzt wird. Die Abmessungen entsprechen denen eines kleinen Einfamilienhauses. Auch im Strandgewässer bei Kultahiekat in Manamansalo erheben sich mehrere von vorzeitlichen Eisbergen transportierte Felsblöcke.