Flussgebiete
Der größte Fluss des Geoparks Rokua ist der Oulujoki. Der Fluss entstand vor circa 9 500 Jahren, als das Gelände in Vaalankurkku über den Pegel des Ancylussees, d.h. der damaligen Ostsee, aufstieg und den Oulujärvi zu einem eigenen Seebecken eindämmte. Der Oulujoki verband den Oulujärvi mit dem Meer zuerst nur über eine kurze Stromschnelle, doch bereits ca. 4000 Jahre später hatte sich das Flussdelta bis nach Muhos verlagert. Dort stürzte der Fluss über die größte Stromschnelle Finnlands, dem Pyhäkoski, ins Meer. Nach der Befreiung vom Meer begannen sich auch die Nebenflüsse des Oulujoki zu entwickeln und tiefe Flusstäler im Sand des trocken gefallenen Meeresbodens zu erodieren.
Der Oulujoki fließt auf mehreren Höhen
Bei Muhos überquert das Flussbett eine Verwerfungslinie des Grundgesteins, was innerhalb einer kurzen Strecke einen Fall von fast 50 Metern bewirkt. Die durch den Höhenunterschied entstandene starke Strömung wird in den Kraftwerken von Pälli, Pyhäkoski und Monta für Stromerzeugung genutzt. Im Flusstal des Oulujoki gibt es auch durch die Nebenflüsse geschaffene Ravinen, von denen einige sogar mehrere Zehner Meter tief sind und an einigen Stellen über Hängebrücken überquert werden können. Auf ebenen Gebieten sind die Nebenflüsse stellenweise richtig kurvenreich. Diese Flussschlingen werden als Mäander bezeichnet, und ein ausgezeichnetes Beispiel für einen stark mäandrierenden Fluss stellt der Muhosjoki dar. Auch unter der Erdoberfläche des Geopark-Geländes fliesst Wasser – in den weit verbreiteten Sandböden versickert ein Groβteil des Regenwassers in den Boden und wandelt sich in Grundwasser um.